Viechereien


Bei mir heißen alle Kreuzspinnen Thekla, nach der Kopftuchspinne
aus der Serie Biene Maja.
Ich töte bewusst keine Spinnen, die halten mir die Bude
frei von fliegendem Ungeziefer.
Diese Thekla hat seit vier Wochen ihren Stammsitz im Efeu vor’m
Haus, das Netz allerdings direkt vor’m Fenster des Esszimmers.

Wenn es mir gelingt, eine Fliege zu fangen, setze ich sie in Theklas Netz.
Sie steht offensichtlich gut im Futter.

Ja“, sagt die Mama,”da steht’s doch“.

Und die Dreijährige strahlt, als Mama sie am Ärmchen weiter zerrt.

Alle Jahre wieder!
SIE sind DA. Und gleich Mama und Sohn.(?)

Wir sehen sie oftmals nur nicht, sondern lediglich ihren Gruss.

Ohne Scheu trippelten sie zielstrebig hinter einander her zwischen unseren,
von der Hitze angeschwollenen, Beinen hindurch.
Nach dem (naja), Katzenhartfutterfestmahl trippelten sie tatsächlich zum
Goldfischteich und soffen ihn fast leer.

Herrlich.

Die Schlossgarten #s21 Brache 2013

via @niggi

Da hatte ich erst neulich die Bekanntschaft eines Tigerschnegel gemacht und ihn ob seiner Schönheit und Nützlichkeit (!) überleben lassen.
Entfernte Verwandte des schleimigen Gesellen fütterte ich sogar mit Schneckenkorn, was dann auch prompt honoriert wurde.

Ich konnte ja noch nicht ahnen, dass der Bezirksgewaltige der Stuttgarter CDU, Stefan Kaufmann, nach dem missglückten Auftritt seiner Erfindung, des OB Kandidaten Sebastian Turner, eine Werbe-Pressemitteilung für den Werbefachmann Turner absonderte.
(Liebt er dessen drittklassige Erlebnisaufsätze?)

Die PM kann auf dem Internetauftritt des MdB Kaufmann nachgelesen werden. Bringt zwar nichts, weil völliger Verzweiflungs-Blödsinn und wurde treffend gekontert, aber die Stuttgarter Zeitung hat sich des Herrn mal angenommen und online ein treffendes Foto eingefügt.
Das unten in der Print Ausgabe gezeigte Bild wurde nach 10 Minuten in der online - Ausgabe durch ein willfährigeres ersetzt.
(Ja, ich habe mir genau deshalb eine StZ schenken lassen)

So komme ich also endlich zum Tigerschnegel.
Dem war zum Kotzen übel, weil er nächtens wohl am Schneckenkorn genascht hatte.

Und was macht ein Tigerschnegel, wenn er merkt, dass er durch die Salze im Schneckenkorn entwässert wird?
Er stülpt aus seinem Atemloch eine Art Rüssel aus.
Dieser Rüssel tastete wie selbstständig nach einer feuchten Stelle in der Nähe des schon fast trockenen Körpers.

Also schritt ich zur Rettung.

Ich mache also irgendwie das Gleiche wie Stefan Kaufmann für Sebastian Turner. Nach einer misslungenen Aktion Lebenshilfe geben.

Hoffentlich bin ich erfolgreicher.

Na, ich zum Beispiel. Ich kannte ihn nicht.
Ein Riesenviech und offensichtlich ein Nützling.

Natürlich hat er seine Freiheit zurück bekommen. Und tatsächlich, nach
10 Minuten Unaufmerksamkeit und einem Schwatz über Tigerschnegel mit
Günther am Gartenzaun war er weg, der Tigerschnegel.

Schleime wohl.

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