Das letzte überlebende Huhn, wir nannten es Paris der
tagelangen Einzelhaft wegen, ist wieder in Freiheit.
Diese neue Freiheit darf sie in einem herrlichen, riesigen Garten
mit 30 anderen wilden Hühnern und 20 echten Bunnys
(Speisekarnickeln) verbringen.
Fast wie im Hilton.
Ralph hat Paris gerade in einem Karton abgeholt, um sie
in die Hühnerherde seines Freundes einzugliedern.
Der gesamten Mercedesflotte wird sie näher sein als ich,
denn Herrchen ist Werkmeister bei Daimler - Crysler.
Farewell Paris.
Das tägliche Vögeln wirst Du vermissen, denn Gockel gibt es dort nicht.
Also nix mit: ständig zum Ficken einladen.
Ich habe mal gehört, daß hühnernde lesbische Hühner lecker schmecken.
Mach’s Beste draus.
Ich hatte es gerade vor zwei Tagen im Spiegel gelesen: Mit dem wöchentlichen Reklamerträger Vanity Fair steht es nicht zum Besten. Auflagemäßig und so.
Ich kenne die Zeitschrift nicht und verstehe nichts von Journalismus. Ich fand ausgesprochen lesenswert, was Markus Brauck mir da textlich bot.
Chefredakteur Poschardt diene sich den Promis an, las ich unter einem Foto des Herrn der verliebt ist in Sachsen und sogar mit weitab von Kate Moss einmal im selben Raum ein Glas Schampus getrunken hat.
Daß man sich auf der Suche nach Promis auch vertun kann, wird klar, wenn Hei Tsung plötzlich und unerwartet eine dieser bunten Seierblätter hinter seinem Türknauf findet. Hat sich Hei Tsung in Paris Hilton verguckt, hat er Mitleid mit ihr bekommen, weil er täglich erlebt wie sich Eingesperrtsein anfühlt?
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Ist da ein Adressensammler durch’s schwarzwäldische Randunterholz gekrochen?
Hat meine Heizung auch einmal etwas von der großen weiten Welt sehen wollen?
Hat einer der Grundschüler die täglich mit dem Häändie am Ohr am Haus und an Hei Tsungs Haustür vorbeilaufen sich einen Jux gemacht?
Ist allein der Wohnort und die Straße entscheidend darüber zu entscheiden, wer was auf der Kante hat und von daher schon zu den Promis zählt.
Daß ich laufend von fremden Kreditinstituten Sofortkredite bis zu 100000€ aufgedrängt bekomme, liegt wohl an der Schufa, sagt man.
Hat die Schufa hier eine Ortsbesichtigung gemacht und festgestellt, daß da ein Chinese wohnt? Sogar mit Blumen vor dem Fenster?
Verkauft die Schufa eigentlich Adressen?
Fragen über Fragen.
Nur eines bleibt: meine Heizung ist prominent. Oder welche andere Heizung kann lesen und wird darob in einem Weblog erwähnt?
Na eben.
Ich liebe diese frühen Stunden in denen ich mich zum Briefkasten zittere um nach der Zeitung zu grabbeln, mir die Briefkastenklappe auf die Flosse knallt und fast die klammen Finger bricht.
Was ist das denn? 8 Grad zeigt das Thermometer. Kalte polare Luft aus der Arktis? Noch kältere Luft weil die Kühlschranktür offen steht? Tasskaff am Küchentisch, Keramikstudio besetzen, Ziggi paffen, und dann doch den Rechner anwerfen.
Als Wachmacher mir das hier reinziehen:
Toll, jetzt gehe ich noch ‘ne runde an der Matratze horchen. Sobald der Günni seine Ducati in Richtung Wald scheucht ist wieder Ruhe in unserem kleinen Dorf am Rande des Schwarzwaldes.
Das ist ein hier üblicher normaler Haushalts - Restmüll - Eimer.
Wir bezahlen im Kreis Böblingen für die Leerung der Mülleimer ganz gehörig viel Kohle.
Pauschal, für jeden Haushalt €54 incl. 4 Leerungen pro Jahr. Jede weitere Leerung wird mit € 5.50 in Rechnung gestellt.
Alle 14 Tage kommt der private Müllentsorger durch die Straßen gedieselt.
Alle 14 Tage stellen meine lieben Nachbarn ihre Tonnen zur Abholung bereit. Ich nicht! Ich mache aus meinem Restmüll regelrechte Presswürste.
Die eingesparten Euronen setze ich doch lieber in Trollinger um.
Bitte Ton einschalten und voll aufdrehen.
Meckereien wegen meiner Müllsortierer - Aufmachung und meiner Wellensittichbeine werde ich mit Folter und Verstümmelung abstrafen!
Das kennen wir ja alle. Ich ganz besonders.
Wenn ich koche, koche immer viel zu viel. Zu viele Kartoffeln, zu viele Teigwaren
und vor allem auch einen viel zu großen Braten.
Nun läßt sich ein guter Schweinsbraten zusammen mit der herrlichen Soße hervorragend einfrieren und bei passendem Hungergefühl und Appetit wieder auf den Tisch zaubern.
Ich habe mit dem restlichen Braten einmal das hier verbrochen:
Schweinsbraten in nicht zu kleine Würfel schneiden.
Wurzeln/ Mohrrüben, Sellerieknolle, Lauch, Petersilie, und einer halbierten Zwiebel
mit 2-3 Suppenknochen in ca. 1 1/2 Litern Wasser unter Zugabe von 1/4 Liter
Weinessig bißfest köcheln. (Abschmecken mit Pfeffer und Salz)
Die eventuell vorhandene Kruste noch einmal mit in den Sud geben, hinterher würfeln..
Die gekochten Gemüse ebenfalls in Würfelchen schneiden. 2 Eier hart kochen, pellen und mit dem Eierschneider in Scheiben zerteilen.
Kleine Lauchzwiebeln in Scheibchen schneiden und eine Gewürzgurke in kleine Würfelchen.
Zur Garnitur in der Sülze frische gehackte Petersilie verteilen.
Jetzt in den durchgesiebten / geklärten Sud die doppelte Anzahl Gelatineblätter geben
wie auf der Packung für einen Tortenguß empfohlen.
Aufkochen bis Gelatine aufgelöst ist.
Form (en) bereitstellen und von unten beginnend Schichtweise auslegen.
Das Foto spricht für sich, denke ich.
Den Gelatinesud mit einer Schöpfkelle langsam in die gestrichen vollen Formen geben.
Abkühlen lassen, dann noch eine Stunde in den Kühlschrank.
Servieren mit Zwiebelringen, Pfeffer, Salz, Essig und Öl.
Und natürlich leckeren
Bratkartoffeln :
Man nehme, stünde jetzt in Urgroßmutters Kochbuch,
festkochende Kartoffeln vom Typ Moorsieglinde (Moormäusle).
Wähle die nicht zu großen aus und koche diese
(natürlich ungeschält) bis sich mit einer Messerspitze leicht
hineinpieksen lässt.
Vom Herd nehmen, abgießen und bei geöffnetem Deckel
abkühlen lassen.
—
Inzwischen eine Zwiebel je zur Hälfte in sehr feine Würfelchen und
in sehr feine Scheiben (für die Sülze) schneiden.
(siehe diese Anleitung).
dto. nach Belieben geräucherten Schweinebauch in feine
Würfelchen schneiden.
—
Die erkalteten Kartoffeln pellen (Schalen abziehen).
Kartoffeln in feine Rädchen schneiden von der Dicke einer
1 Euro Münze.
In einer großen(!) Stahlpfanne* einen Esslöffel Schweineschmalz
(Brotaufstrich) erhitzen, Schmalz in der gesamten Pfanne verlaufen lassen.
Kartoffelscheiben hineingeben.
Nicht mit einem Knüppel in der Pfanne rumstochern oder rühren!
Wenn die Kartoffeln Farbe annehmen, durch “Rütteln” an der Pfanne
die Rädchen lösen, die Zwiebelwürfel und den Schweinebauch
hinzugeben.
Jetzt die Bratkartoffeln wenden, als sei es ein Pfannkuchen.
(Pfanne über dem Herd waagerecht halten und durch einen
kräftigen Ruck nach hinten den Kartoffeln den Boden entziehen.
Durch den Pfannenrand werden die Bratkartoffeln nach oben
ausgelenkt und scheinen einen Salto rückwärts zu machen.
“Schwupps” wieder die Pfanne drunter und die Wende ist vollzogen. (An der Küchendecke klebende Kartöffelchen später übermalen)
Diesen akrobatischen Akt wiederholen, bis der gewünschte Grad
Knusprigkeit erreicht ist.
Vor den letzten Rückwärtssalti mit Pfeffer und Salz bewerfen.
Auf dem Sülze - Teller mit fein geschnittener krauser Petersilie garnieren.